Parkieren am Tag der Frau

9 03 2012

Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf bedient anlässlich der Eröffnung des Autosalons in Genf (und notabene am Tag der Frau) alle gängigen Klischees.





Diktator Blatter und Krieger Constantin

19 12 2011

An was erinnern Sie solche Aussagen? „Es wird in vielerlei Hinsicht ein Blutvergiessen geben“ und „Es wird wohl ein Blutbad geben.“ Nun angesichts der tagtäglichen Schlagzeilen der Ereignisse aus Syrien, Ägypten, Lybien etc. ordnet man diese Aussagen der Berichterstattung aus dem Ausland zu. Dieser Fall hier ist aber anders. Es sind Aussagen von Präsidenten Schweizer Fussballklubs (FCB Heusler und YB Känzig). Es scheint, wir sind im Krieg und das ist tatsächlich so. FIFA-Diktator Blatter hat den Zweihänder ausgefahren und will die Schweiz aus der FIFA werfen (notabene das Land, welches ihm aufgrund seines liberalen Vereinrechts erlaubt, haufenweise Gelder zu scheffeln und dabei keine Steuern zu zahlen). Gegner ist der Krieger Constantin, welcher keinem juristischen Schlachtfeld aus dem Weg geht. Die Verlierer werden wie in jedem Krieg die Zivilisten sein, sprich die Fussballschweiz und der FCB.

Es sei denn, Diktator Blatter oder Krieger Constantin zeigen Einsicht. Die Weltgeschichte hat uns aber gelehrt, dass es im Krieg selten ein Nachgeben gibt. Wieso soll das in dieser Sportposse anders sein. Vor diesem Hintergrund sind die zitierten und martialischen Aussagen durchaus angebracht.

Für den SFV und den FCB brennt der Baum, bevor die erste Kerze überhaupt gezündet wurde.





Konkurrenz für die BaZ

14 04 2011

Ende Jahr soll eine Wochenzeitung (also WOZ Basel) sowie ein Online-Projekt (also WOZ-Onlinereports) der Basler Zeitung Konkurrenz machen. Schön! Warten wir mal ab, alles Neue macht ja bekanntlich neugierig, weshalb das Projekt sicher gut starten wird. Schauen wir, ob sich die Wochenzeitung und das Online-Portal dann auch publizistisch Gehört verschaffen können. Platz genug gäbe es ja in der Basler Medienlandschaft noch.

Apropos Medienlandschaft. Tele Boulevard (Stadtkanal) kündet heute schon mal dramatisch an: Versetzt das neue Zeitungsprojekt der Baz den Todesstoss? Da frag ich doch keck zurück. Ich singe oft unter der Dusche, werde ich der neue Baschi?





Die Sache mit der grünen Welle

14 04 2011

Europa zittert vor dem Atomstrom. Die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen (ist ja irgendwie auch logisch, so lange man nur nach seiner Meinung und nicht nach seinen Taten gefragt wird). Doch es ist so eine Sache mit der grünen Welle. Es wird nicht ganz einfach, wie das Beispiel Deutschland zeigt.

Sieben AKWs sind zurzeit offline. Dafür explodiert der Import von französischem Atomstrom und tschechischem Strom aus Kohlekraftwerken. Nun ja, aller grüner Anfang ist schwer. Unser Nachbarland diskutiert aber zurzeit heftigst auch die „Diesel-Frage“. Die EU will alle Kraftstoffe gleich besteuern. In Deutschland wird Diesel seit Jahren subventioniert, von der Autoindustrie gefördert und die Wirtschaft und Private sparen Millionen. Nirdgends in Europa gibt es soviele Dieselfahrzeuge, weshalb der obligate Satz in deutschen Automagazinen zu ausländischen Fahrzeugen bisher lautete: „Das Modell wird es schwer haben, es ist (noch) keine Dieselversion geplant.“ Nun also soll Diesel teurer werden, was auch gut ist, schliesslich sind Dieselfahrzeuge nicht gerade vorbildlich, was die „grüne“ Bilanz betrifft. Noch ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht gegen Dieselfahrzeuge – aber vehementests gegen teures Dieselbenzin. Schliesslich ist noch keiner daran gestorben, zumindest nicht direkt…

Ja, aller Anfang ist schwer und das Umdenken wird länger dauern und teurer werden als sich manch einer denkt. Vielleicht überlegt man sich bei der nächsten Strassenumfrage auch, dass man nicht nur logische Antworten gibt, sondern sich auch der Konsequenzen bewusst ist.

Nicht nur die Politik ist gefordert, auch die Bevölkerung muss mitmachen und Verantwortung tragen. Das vergisst der Wähler und die Wählerin oft, nicht nur in Deutschland.





Salto-Penalty bei den Junioren

8 04 2011

Da soll einer nochmals behaupten, Schweizer Fussball sei unspektakulär. Der B-Junior des FC Baar, Joonas Jokin (ein ehemaliger finnischer U16-Spieler), zeigt, was man sonst nur aus Brasilien kennt.

Trotz der akrobatischen Leistung verliert Baar das Spiel 1:4. Aber das Video geht um die Welt! („Dasch isch Hammer Mann. He Mann, was für es Gool“)





Der Blick muss sich andere Feindbilder suchen

5 04 2011

(Quelle: Blick.ch)

Alex Frei und Marco Streller haben heute ihren sofortigen Rücktritt aus der Schweizer Nationalmannschaft erklärt. Die Kampagnen der letzten Wochen haben sogar soweit geführt, dass auch das Privatleben der beiden betroffen war. Dies ist heute in einer gemeinsamen Erklärung zu entnehmen. Damit haben die beiden den konsequenten Schritt nach einer gegen Spieler des FCB geführten Kampagne in der Nationalmannschaft gezogen.

Was sollen wir von diesem Schritt und diesen Entwicklungen halten? Hesch ghört hat schon mehrfach über die Thematik geschrieben:

Typisch Schweiz, Die Causa Frei, Chapeau Marco Streller, Und wer hat jetzt die Narrenkappe an

Damals wie heute stehe ich hinter einem Rücktritt in einer solchen Situation. Es stimmt allerdings nachdenklich, wenn sich bei den Fans der Schweizer Nationalmannschaft die Animositäten gegen einzelne Klubs auch dann zeigen, wenn alle für die Nation auflaufen. Die Kleinkariertheit eines Landes (oft von Alex Frei bemängelt) zeigt sich hier in Reinkultur. Die Nationalmannschaft und ihre Spieler werden erst dann wieder mit vollem Einsatz und Stolz für ihr Land spielen, wenn die Fans wie eine Wand hinter ihnen stehen und die Klubebene für einmal ausblenden. Diese Verschworenheit haben uns andere Nationen vor und machen schlussendlich einen starke Nationalmannschaft aus.

Wenn die Rücktritt von Streller und Frei dazu führen, dass auf Fanseite ein Umdenken stattfindet, dann hatten sie durchaus ihren Sinn. Denn in einer Nationalmannschaft spielen nunmal die Besten eines Landes und die spielen im Falle der Schweiz nicht nur im Ausland, sondern eben auch in der heimischen Liga, beim FCZ, bei YB oder beim FCB. Um in die Nationalmannschaft zu kommen, muss man ehrgeizig sein. Wenn Ehrgeiz (wie im Falle des Alex Frei) aber dazu führt, dass man gehasst wird, dann verstehe ich die Fussballwelt nicht mehr.

Im Gegensatz zum Angebot einer Klubmannschaft, schlägt man das Aufgebot in die Nationalmannschaft nicht aus. Wenn es so weitergeht, wird dies aber bald dazukommen, wenn Exponenten einzelner durch Kampagnen des Boulevard systematisch an den Pranger gestellt werden.

P.S. 42 Tore in 84 Spielen. Es wird lange dauern, bis jemand wieder ein Quote von 0,5 Toren pro Spiel erreicht!





Deutschland ist ein Autoland

30 03 2011

Man staunt schon ein wenig, wenn man folgende Zeilen liest.

Tempo 290 hat ein junger Raser in Hamburg erreicht – fast 200 Kilometer pro Stunde schneller als erlaubt. Die Polizei hatte Schwierigkeiten, dem 22-Jährigen zu folgen. Sie fuhr etwa 30 Minuten lang hinter ihm her. Den Fahrer erwarten drei Monate Fahrverbot und eine Geldstrafe von 1800 Euro.

Wer in der Schweiz auf der Autobahn rechts überholt (und da gilt bereits das rechts Vorbeifahren als Überholen), den erwarten ebenfalls drei Monate Führerausweisentzug und eine saftige Busse im obigen Bereich oder höher! Wir fragen jetzt nicht nach der Verhältnismässigkeit dieser beiden Verkehrsverletzungen…





Wenn es denn so einfach wäre

28 03 2011

Alex Frei muss jetzt weg! Das meint zumindest der Blick, welcher seit Monaten ein Kampagne gegen den Nati-Captain reitet. Unter ihm können sich die Jungen nicht entwickeln. Horch, horch! Das sind alles gestandene Profis (Inler, Schwegler, Barnetta, etc.), weshalb ich mich frage, wieso es denn an einem Alex Frei liegen soll. Fakt ist, die Schweiz hat ihren Zenit überschritten. Bewährte Kräfte sind zurückgetreten (N’Kufo, Huggel) oder am Ende ihrer Karriere (Yakin, Frei, Streller?).

Übrige bleiben Spieler, denen die Schweiz zu klein war und die im Ausland gross rauskommen wollten (Inler, Dzemaili, Barnetta, Derdiyok, Ziegler) oder Spieler, die bei keinen Spitzenklub der Super League oder gar nicht in der Super League spielten und im Ausland meist die Bank drücken (Senderos, Djourou, Ben Kalifa, Gavranovic, etc.).

Dazwischen sind noch ein paar bewährte und gestande Super League Spieler und Legionäre (Benaglio, Lichtsteiner, Shaquiri, Stocker).

Klar ist, die EM-Qualifikation war schon vor dem Bulgarien-Spiel gegessen. Es gilt schon lange, sich auf die WM vorzubereiten. Hier ist Ottmar HItzfeld gefordert, eine völlig neue Mannschaft zu formen.

Jene schwache Pflänzchen, welche angeblich unter Alex Frei litten, haben nun keine Ausreden mehr und müssen zeigen, was sie drauf haben. Aufgedrängt hat sich bisher keiner. Die Schweiz liegt irgendwo zwischen Übersättigung aus vergangenen Erfolgen und Selbstüberschätzung aufgrund der vielen Jungen, welche es im Ausland versuchen. Es ist zu hoffen, dass Hitzfeld den richtigen Mix findet. Am schwersten wiegt die Tatsache, dass uns ein Spielmacher fehlt.

P.S. Da jeder mitreden kann, wenn es um die Nati geht, werde ich das nicht tun.





Der nächste Stadt/Land-Konflikt

21 03 2011

Die Menschen in Japan machen diese Tage schwierige Zeiten durch. Erdbeben, Tsunami und der drohenden GAU (nicht Super GAU liebe Journalisten, GAU heisst Grösster Anzunehmender Unfall, das ist schon ein Superlativ!!) im Atomkraftwerk Fukushima sind mehr, als man in einem Menschenleben normalerweise verkraften kann.

Hierzulande reden Politiker von links (vor allem) und rechts (wegen den Wahlen) jetzt vorschnell vom Atomausstieg. Ganz nebenbei bahnt sich hier schon der nächster Stadt/Land-Konflikt unseres Landes an. Schon heute stehen unsere Stromkraftwerke auf dem Land und mit der Ruf nach erneuerbaren Energien wird dies zunehmen oder haben Sie schon mal ein Windkraftwerk in der Stadt Zürich gesehen?

In einem Leserbrief las ich diese Woche, dass eine Solarkraftwerk auf einer Fläche von 7×7 Kilometern in etwa dieselbe Menge Strom produziert wie ein Atomkraftwerk. Schön, wenn wir in der Wüste von Arizona leben, schlecht, wenn das Schweizer Mittelland heute schon zubetoniert ist.

Es wird noch einige politische Überzeugungsarbeit benötigen, um das Land und dessen Bevölkerung davon zu überzeugen, das Land, die Berge und die Flüsse für den Bau von alternativen Stromkraftwerken herzugeben. Die Diskussion um die erneurbaren Energien wird deshalb nicht nur eine der Weltanschauungen sein, sondern auch eine Diskussion Stadt-Land.

Nach der verlorenen Abstimmung um die Waffeninitiative hat Anita Fetz gemeint, dass die Städter den wirtschaftlichen Erfolg garantieren und die Landschäfter deshalb nicht so Hinterwäldlerisch sein sollen. Nun stehen die Städter als Bittsteller vor dem Land. Zeit also, sich über das Miteinander und die Art des Umgangs Gedanken zu machen…





Baldrian für Valentin Stocker

6 03 2011

Neben dem Platz kann Valentin Stocker keiner Fliege was zu Leide tun. Auf dem Platz ist er wie in einer anderen Welt und spielt in Trance. Nach dem heutigen Spitzenkampf gegen den FCZ hat er aber die Grenze der Unsportlichkeit überschritten. Wie er nach dem 3:1 den am Boden liegenden Teixera (der hatte Stocker Minuten vorher böse gefoult, was nicht geahndet wurde) angeschriehen hat, gehört nicht auf einen Fussballplatz. Das hat nichts mit Fairness tun, so hart der Spitzenkampf auch geführt wurde.

Neben ein paar Baldriantropfen könnte eine interne Busse Valentin Stocker wieder beruhigen. Vielleicht hilft es auch nur, wenn er sich die Szene im Fernsehen ansieht, dann wir es ihm automatisch peinlich sein!

Vorbildlich verhielt sich das Publikum. Der wegen Hirnerschütterung vom Feld getragene Alphonse erhielt von den Zuschauern beider Lager aufmunternter Applaus.