Und es ist immer noch Sommer

5 08 2013

Bereits sind wieder vier Spieltage der Super League Geschichte. Erstaunlicherweise ist immer noch Sommer, es ist heiss und vielerorts sind immer noch Schulferien. Durchaus möglich also, dass der eine oder andere den frühestens Meisterschaftsstart in den europäischen Ligen verpasst hat.

Was ist passiert? Alex Frei liegt mit Luzern und seinem 50’000.- Einkauf aus Australien auf Platz 2, YB hat noch kein Spiel verloren und wird als Meisterschaftskandidat gehandelt und für den FCB geht es in der Champions-League Qualifikation bereits um alles oder nichts. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Sion nach drei verlorenene Spielen und einem Unentschieden immer noch mit demselben Trainer an der Seitenlinie agiert, man könnte fast meinen, es sei immer noch Sommer…

@YB: Herbstmeister ist wie Meister der Herzen.





Danke YB!

7 12 2012

Die Berner Young Boys haben in jüngerer Zeit mehr für den Schweizer Fussball getan als der FC Zürich. Wieso? Der FCZ konnte zwar in den 2000er Jahren die Dominanz des FC Basel einige Male brechen und den Schweizer Meistertitel erringen. International hat die Equipe aber nie wirklich Stricke zerrissen. Die Berner Young Boys träumen zwar immer noch von einem Titelgewinn in jüngerer Zeit und werden im Frühjahr auch international nicht mehr dabei sein. Ihre Punkte, welche sie dank Siegen gegen Udinese und die Retortenmannschaft aus Machatschkala errungen haben, sind für den UEFA-Koeffizient der Schweiz goldwert. Bereits jetzt ist sicher, dass die Swiss Football League wie im kommenden Jahr auch 2014 mit fünf Teams im Europacup vertreten sein wird, darunter zwei, die um die Teilnahme an der Champions-League spielen. Nicht schlecht für eine Liga mit gerade mal 10 Teams! YB hat für diese Leistung meinen Respekt!

Sollte der FCB  in der K.o.-Runde im nächsten Frühjahr mindestens ein Remis erreichen, kommt es aber noch besser. Dann würde die Schweiz auf Platz 13 vorrücken und der Schweizer Meister wäre 2014 höchstwahrscheinlich wieder einmal direkt für die Champions-League-Gruppenphase qualifiziert.





Basel Bonus?

24 09 2012

Es ist immer dasselbe. Wochenende für Wochenende gibt es Schiedsrichterfehlentscheidungen und die sogenannten „Kleinen“ jammern, dass die sogenannten „Grossen“ bevorteilt werden. Auch nach dem nichtgegebenen Penalty vom Wochenende im Spiel zwischen YB und dem FCB lamentieren die YB-Spieler vom „Basel Bonus“ anstatt die zahlreichen Chancen aus dem Spiel heraus genutzt zu haben. Wir nehmen die Diskussion gelassen, denn unsere Analyse in der Spielzeit 2010/2011 hat gezeigt, dass es diesen Bonus nicht gibt (schon gar nicht punkto FCB) und sich Schiedsrichterfehlentscheidungen über die Saison mehrheitlich ausgleichen respektive die Meisterschaft schlussendlich auf dem Rasen entschieden wir.

Wer’s nicht glaubt, kann es hier nachlesen.





Sind Trainer wie Christian Gross noch zeitgemäss?

30 04 2012

«Ich dachte ich sei bei YB erst am Anfang, aber es war schon das Ende.»

Dieser Satz an der heutigen Abschiedspressekonferenz von Christian Gross sagt alles und nichts. Christian Gross und das Projekt YB sind gescheitert. Die Frage, ob Trainer eines Schlages Christian Gross noch zeitgemäss ist, stellt sich seit seinem Abgang beim FC Basel. Die Schlagzeilen dominieren „moderne“ Trainer wie Murat Yakin, Thorsten Fink und Heiko Vogel. Doch das Scheitern von Christian Gross mit seiner Art abzustempeln greift zu kurz. Man wusste bei YB, welchen Trainer man sich an Bord holte. Vielmehr sind Umfeld und Medien ungeduldiger geworden. Otto Rehagel formulierte es mal in etwa so: Es gibt keinen modernen Fussball, nur erfolgreichen. Und dieser Erfolg fehlte Gross. Denkt man an eine der erfolgreichsten Jahre in Christian Gross Trainerlaufbahn, kommt man unweigerlich auf die Ära beim FC Basel.  Dort hatte er die Zeit – gewollt oder ungewollt – die einer wie er braucht, um Erfolg zu haben. Zuerst auf der Schützenmatte und dann das erste Jahr im neuen Stadion. Der Erfolg kam erst im dritten Jahr – und wie. Doch welcher Trainer der Welt, ob alte oder neue Schule, hat heute diese Zeit noch?

Wer heute im Schweizer Fussball für seine Mannschaft eine neue Ära einläuten will braucht diese Geduld. Da mag der Trainer eine Rolle spielen, viel wichtiger ist es aber, ein Umfeld innerhalb des Klubs zu haben, dass bereit ist, diesen Weg zu gehen und während drei Jahren hinter dem Trainer und damit seinen eigenen Entscheiden zu stehen. Der FC Basel kam in 13 Jahren mit drei Trainern aus (Gross, Fink und Vogel). YB hatte in derselben Zeit ganze 10 verschiedene Trainer an der Seitenlinie. Selbst der FC Zürich, welcher es verstand, die Dominanz des FCB in den vergangenen Jahren teilweise zu brechen, kam mit „nur“ 7 Trainern aus.

Bei allen Vorurteilen und Bedenken zu Christian Gross Methoden muss die Frage eher lauten. Sind langfristige Planungen im Fussball überhaupt noch zeitgemäss? Schaut man sich den FC Basel an, ist man versucht Ja zu sagen. Wir alle wissen aber, dass der FCB eine Ausnahmeerscheinung auf und neben dem Platz ist. Für den Rest der Liga heisst es Jahr für Jahr den schnellen Erfolg zu suchen, mit der Hoffnung, dass die Strukturen sich anschliessend aufgrund eines Titels ergeben und dass ein solcher dem Klub die nötige Zeit und die finanziellen Mittel gibt, langfristig zu planen. Getreu dem Motto: Zuerst der Erfolg, dann die Planung.





Weiter so, YB!

18 08 2010

Die Berner Young Boys scheinen endlich gemerkt zu haben, was wirklich wichtig ist: Internationale Erfolge! Wenn die Berner weiter so spielen, liegt es nicht mehr nur am FC Basel, europäische Punkte für die Schweiz und damit auch für die Sicherung von Champions-League Plätzen zu erspielen. Die Erfolge der Berner und auch des Überraschnungsteams aus Lausanne sind für die ganze Schweiz von enormer Bedeutung. Zeit also, dass sich der Schweizer Fussballfan als solches outet und Vereinszugehörigkeiten auf internationaler Ebene mal beiseite lässt. Wir sind YB, wir sind Lausanne und wir sind Basel! Weiter so!





Jedes Goal zählt

26 04 2010

(Das Objekt der Begierde: Der Schweizer Meisterpokal)

Der Kampf um die Schweizer Meisterschaft ist spannend und eng. Vier Spiele stehen für die Meisterschaftsanwärter YB und FCB auf dem Restprogramm. Nachdem der FC Basel die Berner letzte Woche eingeholt hatte, sind die Berner nun moralisch wieder oben auf. Gelingt ihnen, was dem SC Bern nach zwei Niederlagen gegen Servette-Genf am Samstag gelungen ist? Ein Comeback und ein Titel nach nach über 24 Jahren? Es wird eng und es zählt in der Tat jedes Tor.

Aktuell liegen die Berner mit einer Tordifferenz von +34 gegenüber +32 des FCBs voraus. Stünde am nächsten Wochenende schon die Finalissima an, würde dem FCB ein Sieg mit einem Tor Differenz genügen. Dann wären beide bei +33 und der FCB dank der höheren Anzahl geschossener Tore Schweizer Meister. Aber eben, es geht noch vier Runden und die Mathematiker können ihre Rechenspiele vielleicht schon bald ad acta legen. Dann nämlich, wenn die Tormaschine YB weiter trifft und der FCB weitere Punkte liegen lässt.

Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt und es steht auch fest, dass sich einer der beiden am Ende grün und blau ärgert. Denn eigentlich hätte diese Meisterschaft zwei Sieger verdient. Die Berner Young Boys weil sie seit Monaten Platz 1 innehaben und einen erfrischenden Fussball spielen und der FC Basel, weil er auch nach 13 Punkten Rückstand im Herbst 2009 nie aufgegeben hat und eine kräftezehrende Aufholjagd hinter sich hat und so manchen Spiel nach eine 0:1 oder 0:2 Rückstand noch für sich entschieden hat.

Nun ist zu hoffen, dass wie immer die Sache Mitte Mai ausgeht, die beiden Mannschaften die Schweiz in der nächsten Saison im europäischen Wettbewerb gebührend vertreten und dort gemeinsam für die Schweiz Punkte sammeln.





Freispruch für Valentin Stocker

6 04 2010

Valentin Stocker wird nicht mit einer Sperre belegt. Damit haben die medialen Seitenhiebe gegen den FCB-Mittelfeldspieler nicht gefruchtet und der Jungspund ist aus der Sache raus. Dies meldet Blick-Online.

YB-Verteidiger Dudar bekommt hingegen eine Sperre aufgebrummt. Allerdings wurde sein Foul im Gegensatz zur Stocker-Situation im Spiel gegen Aarau auch gepfiffen und Dudar erhielt die Rote Karte.

Jetzt soll der Einzelrichter noch Doumbia freisprechen, denn seine „Tätlichkeit“ wurde im Spiel ebenfalls nicht geahndet und selbst mit rotblauer Brille muss man sagen, dass wie in der Begründung zu Stocker, eine Absicht schwer nachzuweisen wäre. Damit wären dann auch alle beruhigt und der Titelkampf kann seinen Sieger auf dem grünen Rasen und nicht am grünen Tisch ausmachen.





Gut gebrüllt, Berner Bär!

21 03 2010

YB-Boss Stefan Niedermaier brüllt heute in der Sonntagszeitung schon mal wie ein grosser Berner Bär. Gestärkt durch das diskussionslose 4:0 gegen die Grasshoppers sprüht er nur so von Selbstbewusstsein und verkündet bereits den Meistertitel. Dem pflichten wir bei und gratulieren Stefan Niedermaier und den Berner Young Boys hiermit herzlich zum Gewinn des Schweizer Meistertitel 2010!

YB sieht sich mit dem FCB auf Augenhöhe. Bald werden 20’000 Jahreskarten verkauft, das Stadion gehört den Bernern sowieso und damit seien sie finanziell unabhängiger als der FCB. Dies anerkennen wir auch neidlos. Trotzdem sei hier die Frage gestellt und YB damit eines vor Augen gehalten. Wer Schweizer Meister wird, muss dem Schweizer Fussball auch etwas zurückgeben und davon ist YB noch meilenweit entfernt!

Aktuell liegen die Berner in der Uefa 5 Jahreswertung auf Platz 172! Der FCB liegt auf Platz 38 und sogar der FCZ schafft es noch unter die Top 100 (Platz 95). Es ist einzig und allein den internationalen Erfolgen des FC Basel zu verdanken, dass die Schweiz zurzeit 2 Mannschaften in die Champions-League Betrieb schicken darf. YB hat also noch einen weiten Weg, bis man dort angelangt ist, wo der FC Basel nach 10 Jahren Christian Gross steht. Dies darf man nicht vergessen, denn wenn die Mannschaft nach bereits im September wieder aus dem internationalen Wettbewerb ausscheidet, bringt dies der Schweiz überhaupt nichts. Ein Meistertitel in der Schweizer Meisterschaft ist nur dann was wert, wenn man diese Vorgabe auch international ausnützt! In diesem Sinne liebe Berner: feiert den Titel, aber denkt auch an die Schweiz!

Apropos Schweiz: Immerhin in einer Wertung haben die Berner der Schweiz mehr gebracht. Seit bestehen der Schweizer Nationalmanschaft trugen 83 Yb-ler mindestens einmal das Schweizer Nationaltrikot und nur 73 Basler jenes der Nati. Insgesamt 8 Nationalspieler waren sowohl für den FCB als auch für YB tätig. Nicht gezählt wurden in dieser Wertung die Nationalspieler aus anderen Klubs der beiden Städte, wie jene des FC Bern, von Oly Boys Basel, Nordstern Basel und Concordia Basel.





Aufwachen! Fussball steht vor der Türe!

5 02 2010

(Endlich wieder Fussball: Das Warten hat ein Ende)

Wie macht man die Fussballfans im kalten Februar heiss auf den Rückrundenstart? Nun der Schweizerische Fussballverband macht dies, in dem er den Spielplan seit Jahren auf dem Reissbrett entwirft. So lautet am Sonntag der Knaller zum gefühlten 100-sten Male: FCB vs. YB.

Die Strategie ist allerdings nur zum Teil aufgegangen. Das Schweizer Fernsehen verzichtet nämlich auf eine Live-Übertragung. Im Vor-Olympiastress haben auch die Leute vom Leutschenbach gemerkt, dass diese Partie irgendwann langweilig ist. Aber keine Sorge: es gibt ja noch den Blick.

Dieser versucht seit dieser Woche Öl ins Feuer zu giessen, auf das die Akteure der beiden Mannschaften und die Fans auch ja heiss sind. So auch heute, indem sich nun Lars Lunde (ja den gibt es noch) seinen Senf dazu sagen darf (Blick).

Die Schlagzeilen sind dem Blick am Montag gewiss. Egal wie das Spiel ausgeht. Na dann, auf zum Anpfiff der Rückrunde.





Sport-PR: Die Kommunikation der Schweizer Fussballvereine im Urteil

9 06 2009

8_Die_Meute

(Alle wollen was: Der Fussball steht im kommunikativen Brennpunkt.)

Im Gegensatz zu Unternehmen aus der Privatwirtschaft haben es Fussballklubs, vor allem sportlich erfolgreich, zum Teil einfacher. Die Kunden müssen nur selten überzeugt werden, dass Produkt zu konsumieren. Meist verkauft sich das Produkt quasi von selbst. Aber genau in diesem Trugschluss liegt das Hauptproblem vieler Fussballvereine. Die Kommunikation wird oft vernachlässigt oder nur semi-professionell gehandhabt. Die negativen Folgen sind vielfältig. Da wäre einmal der „Imageverlust“, was den Umgang mit Sponsoren, Politik und weiteren Stakeholdern erschwert und damit den Zugang zu „Ressourcen“ behindert. Des Weiteren führt es zu einer nicht vollends ausgeschöpften Kunden- sprich Fanbindung, auch hier lassen die Klubs dringend benötigte Gelder brach liegen und schliesslich kann ein kommunikativ schlecht geführter Klub im Extremfall auch dazu führen, dass er für potentielle Spieler wenig attraktiv ist.

In der Schweiz stehen punkto Kommunikation vor allem vier Vereine im Fokus: der FC Basel, der Grasshopper-Klub, die Berner Young Boys und der FC Zürich. Wenn wir hier von Kommunikation sprechen, dann beschränkt sich dies nicht auf die Medienarbeit der Vereine. Natürlich ist es immer schwer, die Situation von Aussen zu beurteilen. Trotzdem sei es hier gemacht, denn kaum einer der von den Fussballklubs angesprochenen Vereine hat Einblick ins Innenleben. Und damit beurteilt auch diese die Situation von Aussen. Die Vereine müssen mit dieser Beurteilung leben und umgehen. Genauso wie es Unternehmen in der Privatwirtschaft müssen.

„Hesch ghört“ masst sich an, in einer fünfteiligen Kurzserie, die Kommunikationsarbeit dieser vier Vereine sowie jene der Liga zu beurteilen. Die Vereine werden dabei alle nach demselben Raster beurteilt. Ausgangspunkt ist die Website des Klubs. Es geht nicht darum, den Auftritt als solches zu beurteilen, sondern diverse Punkte der Stakeholderkommunikation anhand der Website zu beurteilen. Im Vordergrund stehen die folgenden Punkte:

–         Gibt es eine Medienseite?

–         Welchen Inhalt haben die News?

–         Welche Informationen gibt es für potentielle Sponsoren?

–         Was wird den Fans geboten?

–         Wie ist das Angebot im Bereich Merchandising?

Ebenfalls in die Beurteilung mit ein fliesst die Berichterstattung in den Medien.

Den Anfang machen wir morgen mit dem Grasshopper-Klub. Bis dahin sei der folgenden Podcast empfohlen. 009_Sport-PR_fuer_die_Bundesliga