FCB Fan chasch nid wärde

19 06 2015

Urs Fischer heisst der neue Trainer des FC Basel. „Guter Entscheid!“ „Fischer, nie eine vo uns“: diese beiden Reaktionen spiegeln in etwa des Spektrums der zig-tausend Basler Fussballvolkexperten wieder. Um es mit den Worten der Fussballromantiker zu sagen: „FCB chasch nid wärde, FCB Fän das muesch sy“. Punkt! Niemand hat davon geredet, dass man als FCB Spieler oder sogar FCB-Trainer geboren wird. Die Ära der Streller, Frei, Huggel und Degens ist vorbei. Sie war einzigartig und wird es auf Jahre auch bleiben. Sind Gonzalez, Gashi, Frei, Vaclik, Elneny, Delgado, Samuel und wie sie alle heissen, „eine vo uns“? Nein. Identifizieren Sie sich mit dem Klub, seiner Geschichte und seiner Philosophie? Ja und das zählt.

Urs Fischer verdient Kredit. Er muss „keiner von uns“ werden, aber er wird mit Leib und Seele die FCB-Philosophie nach Innen und Aussen tragen. Das traue ich ihm zu. Die Chance, dass er nach sechs Jahren der erste FCB-Trainer wird, der keinen Meistertitel holt, ist schon rein statistisch mit einer grossen Wahrscheinlichkeit versehen. Doch das ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass in der mit den Erfolgen immer grösser gewordenen FCB-Fanschar wieder die Erkenntnis wächst, dass der FCB schlussendlich auch nur ein Klub ist, der 90% seiner täglichen Arbeit in der Schweizer Super League spielt.

Das Wichtigste überhaupt aber ist, dass für Urs Fischer all das, was ich vor einem Jahr über Paulo Sousa geschrieben habe, NICHT gilt.

„Wüsse, wohär me kunnt; schätze was me hett“ hiess es mal auf einer Choreo der Muttenzerkurve. Es wird Zeit, dass man sich dieser Worte wieder erinnert.

 

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Sportchef Frei

21 03 2013

Es ist bereits sehr viel zum Fall Alex Frei geschrieben worden. Erfahrene Sportjournalisten und Hobby-Kommentarschreiber haben sich gleichermassen geäussert. Dem wäre eigentlich nichts beizufügen. Es bleibt die Erkenntnis, dass man einen Alex Frei nicht in eine Struktur oder eine System einbinden kann. Das klappte auf dem Fussballplatz nicht und ist schlussendlich auch beim Übergang vom Fussballer zum Fussballfunktionär gescheitert.

Die Führung des FC Basel strebt ein heeres Ziel an. Der FC Basel ist und soll auch in Zukunft identitätsstiftend sein. Dazu gehört es, dass ehemalige und regional verankerte Sportgrössen an den Klub gebunden und eingebunden werden. Das fängt bei Karli Odermatt an, geht über Marco Walker, Adrian Knup, Massimo Ceccaroni, Beni Huggel  und wird wahrscheinlich auch einmal bei Marco Streller so sein. Die Idee dahinter ist, dass die Spieler das rotblaube Herz auch mit auf die Führungsebene nehmen. Denn wenn der Klub auch die nächsten 10 bis 15 Jahre nachhaltig geführt werden soll und die aktuelle Philosophie weitertragen soll, dann müssen Personen ran, die den rotblauen Virus in sich tragen und die Philosophie der aktuellen Führungscrew verinnerlichen. Denn aus diesen Personen kann der nächste Bernhard Heusler rekrutiert werden und nur wenn Personen nachgezogen werden, welche die Philosophie verinnerlicht haben, wird das jetzige System FCB auch in Zukunft Bestand haben.

Für Alex Frei ging das vielleicht zu gemächlich. Er ist keiner, welche die Sache langsam angeht. Er wählt den harten Weg und wirft sich sogleich ins Haifischbecken Sportfunktionär. Verläuft die 2. Karriere des Alex Frei genauso wie die erste, dann wird der FCB in 10 bis 15 Jahren wieder Freude an ihm haben. Ich sehe schon die Schlagzeilen „Alex Frei: Vor 15 Jahren wollten Sie ihm einen Juniorentrainerjob geben, jetzt wird er Präsident und CEO der FC Basel 1983 AG“.





Der Erfolg des FCB ist kein Zufall

27 10 2011

Personalentscheide sind in jedem Unternehmen eine heikle Angelegenheit. Je professioneller aber ein solcher Entscheid über die Bühne geht, desto erfolgreicher wird das Unternehmen danach. Hü und hott ist weder in der Privatwirtschaft noch im Fussballgeschäft normalerweise von nachhaltigem Erfolg geprägt.

Der FC Basel hat in den vergangenen Wochen einmal mehr gezeigt, wieso er der mit Abstand am besten geführteste Klub der Schweiz ist. Der Erfolg gibt im Recht und er kommt nicht von irgendwoher, auch wenn sich sportliche Erfolge grundsätzlich nicht planen lassen. Die Verarbeitung des Theaters um den Abgang von Thorsten Fink und die Einstellung von Heiko Vogel als Cheftrainer zeigen aber, dass in diesem Klub keine Bauchentscheide gefällt werden.

Seit Bernhard Heusler und der nicht zu unterschätzende Georg Heitz (im Hintergrund) die sportlichen und strategischen Geschicke der 1. Mannschaft leiten, wurde eine organisatorische Grundlage geschaffen, auf der sich erfolgreich arbeiten lässt. Und es zeigt vor allem eines: die Mitarbeiter sprich Spieler sind zwar für den Erfolg auf dem Rasen verantwortlich und werden dementsprechend von den Massen verehrt, aber den Grundstein dafür legt das Management. Dieses hat in den letzten zwei Jahren beim FCB dafür gesorgt, dass die Basis dafür geschaffen wurden, damit die Spieler sich auf das Wesentliche, ihre Arbeit, konzentrieren können und erst noch Spass dabei haben.

Wenn ein Unternehmen so professionell geführt ist, dann wirft es bei einem aufkommenden Sturm (Gerüchte um Spielerabwerbungen, etc) nicht gleich die ganze Strategie über den Haufen. Und das ist gut so.





Die Antwort lautet: heute!

19 07 2009

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Bereits am 6. März hab ich mich an dieser Stelle gefragt: Wann kommt Alex Frei? Nun, die Antwort gibt er heute um 13 Uhr gleich selbst. Dann wird der Nati-Stürmer seine Rückkehr an Rheinknie kommentieren und der FCB wieder zum Titelfavoriten küren.

Toll das Alex Frei sich an die Herausforderungen „FCB“ wagt. Innert kürzerster Zeit ist es dem FCB-Vorstand gelungen, mit dem unerfahreren aber Dynamik versprühenden Thorsten Fink sowie dem Hammer-Transfer Alex Frei wieder „Feuer“ ins Dach des Joggeli zu bringen. Damit lässt man für den Moment einen Namen vergessen machen: Christian Gross.

Wirklich vergessen ist er aber erst, wenn auch auf dem Rasen endlich wieder das Feuer ausbricht. Trotzdem: Danke Alex Frei für diesen mutigen Entscheid. Danke dem FCB-Vorstand für diesen mutigen Entscheid. Risiken sind vorhanden, aber heute wollen wir uns nicht um die Nebenwirkungen kümmern.





Tag 1 nach der Ära Gross

28 05 2009

Während heute schon Namen für die Nachfolge herumgereicht werden, suchen andere immer noch nach den Gründen. „Ich hoffe, dass am Freitag nun die richtigen Emotionen im Stadion herrschen“, meint Bernhard Heusler in der Basler Zeitung.

Nun, wenn das Ende der Ära Gross nur dazu dienen sollte, Pfiffe und ausbleibende Fans beim wichtigen letzten Heimspiel zu vermeiden, dann wäre das ein teurer Grund. Aber wahrscheinlich wird diese Aussage nur falsch interpretiert….