Zeugnis: Die Neuen beim FCB

6 10 2008

11 Runden sind gespielt und die „Neuen“ beim FCB stehen auf dem Prüfstand. Christian Gross hat nach dem Spiel gegen GC gemeint, er müsse sie zur Brust nehmen und „ihnen erklären, wieso wir sie zum FCB geholt haben“. Nun, wenn diese das noch nicht gemerkt haben, sind sie eh fehl am Platz.

Während Christian Gross seinen Kritik hinter verschlossenen Türen äussert, fällt meine öffentlich aus.

Die Enttäuschung

Jürgen Gjasula, was hab ich mich auf diesen Spieler gefreut. Was er abliefert ist einfach nur bieder. Er hat die fussballerische Klasse, aber noch nicht gemerkt, dass einem die Gegenspieler schneller auf den Füssen stehen, wenn man das rotblaue Trikot an hat. Er gewinnt einfach zu wenig Zweikämpfe und ist gedanklich immer einen Schritt zu spät. Hoffentlich wacht er bald auf und merkt, dass im Trikot des FCB neben Spielkunst auch ein wacher Geist gefragt ist.

Der Durchschnitt

David Abraham, Behrang Safari und Marcos Gelabert:

Abraham macht seine Sache nicht schlecht. Allerdings merkt man dem 22-jährigen an, dass er noch viel lernen muss. Das Problem nur, dass ausser Zanni alles „unerfahrene“ Spieler in der Verteidigung stehen. Aber das hat man beim FCB ja gewusst, als man Abraham verpflichtete. Er braucht noch eine Saison.

Behrang Safari ist nach vorne ansehnlich. Seine Flankenläufe bringen durchaus Abwechslung in’s Spiel. Hier erinnert er an Philipp Degen. Allerdings darf er nicht vergessen, dass er eigentlich Verteidiger ist.

Marcos Gelabert ist ein Arbeiter. Wenn er „offensiv“ eingesetzt wird, ist er eigentlich eine Fehlbesetzung. Als zweiter 6er neben Huggel würde er mehr bringen. Allerdings braucht der FCB jemanden, der das Spiel macht und das ist leider nicht Gelabert.

Das Fragezeichen

Eduardo Rubio. Er hat bis jetzt seine Schnelligkeit nicht unter Beweis stellen können. Als er wie am Sonntag gegen GC mal von Anfang an spielte, merkte man ihm auch an, dass das Zusammenspiel mit Zanni noch nicht klappt. Er muss noch die Bindung zu den Mitspieler finden. Immerhin macht er das eine oder andere Tor.

Was ist nur mit Perovic los?

Ein Spieler ist für mich ein Mysterium. Marko Perovic hat alles, was es braucht und dem FCB fehlt: Schnelligkeit, eine gute Technik und einen Schuss, der scharf und gefährlich in den Strafraum kommt. Zudem ist er ein sicherer Freistossschütze. Wieso aber lässt ihn Gross auf der Bank versauern. Trainiert Perovic so miserabel oder hat er Gross etwa mal beleidigt? Falls nicht, gibt es einfach keinen Grund, diesen Spieler nicht zu bringen!

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Jetzt geht’s los: das Duell der Titelträger

17 07 2008

(Gjasula im Gespräch mit Basel 1-Mann Benjamin Schmid. Foto: Sacha Grossenbacher)

Morgen startet die neue Fussballsaison. OBI-Cupsieger gegen Uhrencupgewinner lautet die Affiche im Berner Stade de Suisse. Dank der hervorragenden Planung des Schweizerischen Fussballverbandes kurz Fussball-Mafia SFV (weiss gar nicht, ob sich dieser Terminus schon eingebürgert hat, item), treffen nur 10 Wochen nach dem letzten Spiel YB und der FCB erneut aufeinander. Damit der Zuschauer nach EM und kurz vor den olympischen Spielen nicht müde wird, soll die Affiche so richtig heiss auf Fussball machen. Wenn dann Liga-Präsident Stadelmann in der BaZ für die Schlagzeile „Die Kontrollen werden verschärft“ und „Ich wünsche mir eine Saison ohne Pyros“ sorgt, dann ist die Fussballeuphorie so richtig entflammt.

Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht. Aber ich bin noch in den Nachwehen der EM und hab noch so gar keinen Lust auf Fussball. Es riecht noch nicht nach Fussball, wie der Nostalgiker so sagt. Zumal morgen eh auf Plastik gespielt wird. Wie aber holen wir uns jetzt die Euphorie ist die grosse Frage? Nun, die bleibt offen. Es sind die Spieler, welche Sie auf dem Plastik entfachen müssen.

Da setze ich die Hoffnung beim FC Basel in einem Namen: Jürgen Gjasula. Nach dem Abgang von Mathias Delgado scheint endlich wieder ein begnadeter Techniker im Team von Christian Gross zu spielen. Hoffentlich zeigt er sich im morgigen Auftaktsspiel bereits in Frühform. Sollte er eigentlich, denn nach seiner Suspendierung bei St. Gallen ist er der einzige Spieler, welcher heiss auf Fussball sein sollte. Gespielt hat er ihn nämlich schon lange nicht mehr. Auf jeden Fall nicht in einem Ernstkampf.