Wenn Fussballer schlecht beraten sind

5 06 2012

David Abraham befindet sich in der Zwickmühle. Der Verteidiger des FC Basel, welcher seinen Vertrag in diesem Sommer nicht verlängert hat, wird sich Gedanken machen müssen, ob er falsch beraten wurde. Im Januar 2012 hat er einen Vorvertrag beim spanischen Erstligisten und 14. der aktuellen Saison unterschrieben. Offenbar hatte Abraham Angst, dass er keinen lukrativen Vertrag erhält und nach dem Ende seines Vertrages beim FC Basel vereinslos dasteht. Nun aber will sein alter Trainer Thorsten Fink den Abwehrhühnen zum HSV locken und der Spieler will auch, aber Getafe stellt sich quer. Die Spanier verlangen eine Ablösesumme, welche der HSV nicht in der Lage zu bezahlen ist.

Fussballer konzentrieren sich üblicherweise aufs Fussballspielen, weshalb sie einen Berater haben. Dies denken aber leider oft nur an ihren Vorteil. David Abraham war in diesem Falle schlecht beraten. Es hätte ihm mehrere Optionen offengestanden.

1. Im Januar stand der FCB immer noch in der Champions-League. Der FCB hat ausserdem nie einen Hehl daraus gemacht, den Vertrag zu verlängern. Dass der FCB Spieler zu einem späteren Zeitpunkt aus einem laufenden Vertrag entlässt, hat er schon oft bewiesen. Unklar wäre gewesen, ob der FCB und der HSV sich finanziell gefunden. Aber auf jedenfall würde Abraham in diesem Fall bei einem Verein spielen, in dem er sich nicht unwohl fühlt.

2. Abraham hätte warten können. Da er mit Leistungen brillierte und die Champions-League Kampagne och am Laufen war, wäre er für viele Klubs zu einer Option geworden. Da er ja ablösefrei hätte wechseln können, wäre die Einstiegshürde bei den entsprechenden Interessenten klein gewesen. Der HSV, Getafe oder auch andere Vereine hätten auch im Juni noch bei ihm angeklopft.

Nun aber sieht es so aus, dass Abraham zwar einen Vertrag in Spanien hat, sein Herz aber lieber beim HSV und Thorsten Fink wäre. Für die Motivation und die Karriere des Spielers eine ungewöhnliche Situation, welche mit besserer Beratung hätte vermieden werden können.

Die Geschichte zeigt zwei Sachen: nicht alle Berater sind ihr Geld wert und eine Fortsetzung der Geschichte ist nicht ausgeschlossen.

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Soll Granit Xhaka in die Bundesliga?

10 04 2012

Über die Ostertage hat sich Granit Xhaka laut dem „Kölner Express“ mit den Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach angeblich über einen Transfer zu den „Fohlen“ geeinigt. Die Meldung an sich beunruhigt in Basel noch niemanden, da erstens dem FC Basel keine offizielle Offerte vorliegt und zweitens Xhaka mit den Verantwortlichen seines Klubs noch gar nicht geredet hat. Trotzdem stellt sich die Frage, ob ein Transfer aus heutiger Sicht Sinn macht.

Wer wie Granit Xhaka in jugendlichem Alter ist, wird natürlich kaum auf Meinungen von Aussen hören (meist hören Jugendliche ja nicht mal auf ihre Eltern). Das hält uns aber nicht davon ab, diese kund zu tun.

Kurz gesagt lautet die Antwort Jein. Länger erklärt, stellt es sich folgendermassen dar.

Im Gegensatz zu Xherdan Shaqiri könnte Xhaka ruhig noch eine Saison beim FCB reifen. Er hatte einen starken Herbst und gute Auftritte in der Champions-League, aber er ist noch nicht soweit wie Shaqiri. Mit anderen Worten: der Trainer seines nächsten Klubs spielt in den Überlegungen eine wichtige Rolle. Lucien Favre und auch Jürgen Klopp (Dortmund wird auch als möglicher Kandidat gehandelt) sind sicherlich Typen, welche einen Granit Xhaka fördern und fordern können. Favre sitzt aber aufgrund seines Erfolges auf einem wackligen Stuhl, im positiven Sinne. Er ist ein heisser Kandidat bei anderen Klubs, allen voran bei den Bayern und das trotz Vertrag bis Ende 2013. Ist Favre weg, wäre die Situation bei Gladbach für Xhaka wieder eine andere. Kein Thema dürfte Thorsten Finks HSV sein. Ein Spieler vom Format eines Granit Xhaka sollte vom FCB zu einem Spitzenklub wechseln. Bliebe also noch Dortmund. Hier zeichnet sich eher ab, dass Klopp noch einige Jahre im Pott wirken wird. Allerdings scheint es den Spieler nach aktuellem Kenntnisstand nach Gladbach zu ziehen.

Deshalb wäre ihm zu raten, abzuwarten, was der Sommer an der Transferfront so bringt und keine überstürzten Entscheide zu treffen. Das Beispiel Shaqiri zeigt, dass es sich lohnt zu warten.





Saisonziel erreicht

25 01 2012

Lucien Favre ist nach dem ersten Spieltag in der Rückrunde bereits am Ziel. Nicht weil er wieder einmal die Bayern geschlagen hat und die ehemaligen Weltmeister Netzer und Beckenbauer voll des Lobes sind.Nein. Er hat nämlich sein Saisonziel bereits erreicht. Dieselbe Mannschaft, welche im letzten Jahr fast abgestiegen wäre, hat nun bereits 36 Punkte auf dem Konto. Der Abstieg ist kein Thema mehr. Jeder weitere Punkt ein Plus in Gladbach. Minimalistische Einschätzung: sicherlich nicht. Denn Thorsten Fink ist mit seinem HSV vom Ziel Klassenerhalt noch weit entfernt. In der Saison 2010/2011 war der HSV mit 45 Punkten auf Rang 8. Ein weiter Weg. Da fehlen noch 26 Punkte….