Xhaka ist angekommen

2 07 2012

1’000 Zaungäste versammeln sich zum ersten Training von Borussia Mönchegladbach. Mit dabei auch Ex-FCB Star Granit Xhaka. Fussballerisch hat er alles, um sich in der Bundesliga durchzusetzen. Nur muss er noch einen Medienkurs nehmen, damit er dann beim ersten Pflichtspiel nicht in der Luft zerrissen wird. Als Bayern Fan darf er sich nicht outen, so wie beim ersten Training, als er zu Blicke (aber Achtung, die deutsche Presse liest auch Schweizer online-Artikel) sagt:

«Die Bundesliga und die Premier League sind die Top-Ligen Europas. Als Bayern-Fan freue ich mich darauf, gegen die Münchner zu spielen.»

Werbung




Soll Granit Xhaka in die Bundesliga?

10 04 2012

Über die Ostertage hat sich Granit Xhaka laut dem „Kölner Express“ mit den Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach angeblich über einen Transfer zu den „Fohlen“ geeinigt. Die Meldung an sich beunruhigt in Basel noch niemanden, da erstens dem FC Basel keine offizielle Offerte vorliegt und zweitens Xhaka mit den Verantwortlichen seines Klubs noch gar nicht geredet hat. Trotzdem stellt sich die Frage, ob ein Transfer aus heutiger Sicht Sinn macht.

Wer wie Granit Xhaka in jugendlichem Alter ist, wird natürlich kaum auf Meinungen von Aussen hören (meist hören Jugendliche ja nicht mal auf ihre Eltern). Das hält uns aber nicht davon ab, diese kund zu tun.

Kurz gesagt lautet die Antwort Jein. Länger erklärt, stellt es sich folgendermassen dar.

Im Gegensatz zu Xherdan Shaqiri könnte Xhaka ruhig noch eine Saison beim FCB reifen. Er hatte einen starken Herbst und gute Auftritte in der Champions-League, aber er ist noch nicht soweit wie Shaqiri. Mit anderen Worten: der Trainer seines nächsten Klubs spielt in den Überlegungen eine wichtige Rolle. Lucien Favre und auch Jürgen Klopp (Dortmund wird auch als möglicher Kandidat gehandelt) sind sicherlich Typen, welche einen Granit Xhaka fördern und fordern können. Favre sitzt aber aufgrund seines Erfolges auf einem wackligen Stuhl, im positiven Sinne. Er ist ein heisser Kandidat bei anderen Klubs, allen voran bei den Bayern und das trotz Vertrag bis Ende 2013. Ist Favre weg, wäre die Situation bei Gladbach für Xhaka wieder eine andere. Kein Thema dürfte Thorsten Finks HSV sein. Ein Spieler vom Format eines Granit Xhaka sollte vom FCB zu einem Spitzenklub wechseln. Bliebe also noch Dortmund. Hier zeichnet sich eher ab, dass Klopp noch einige Jahre im Pott wirken wird. Allerdings scheint es den Spieler nach aktuellem Kenntnisstand nach Gladbach zu ziehen.

Deshalb wäre ihm zu raten, abzuwarten, was der Sommer an der Transferfront so bringt und keine überstürzten Entscheide zu treffen. Das Beispiel Shaqiri zeigt, dass es sich lohnt zu warten.





Xherdan Shaqiri hat alles richtig gemacht

9 02 2012

Nun ist es definitiv. Xherdan Shaqiri wechselt zu den Bayern. Man muss ihm und seiner Familie ein Lob aussprechen. Im Gegensatz zu anderen Beispielen beim FC Basel (Rakitic, Kuzmanovic) liess er sich nicht vom ersten verlockenden Angebot den Kopf verdrehen. Der Junge weiss, was er will. Mit dem FCB ist er nach dieser Saison auf dem Höhepunkt angelangt. Der dritte Meisterschaftstitel kann sich die Mannschaft nur selbst versauen, im Cup ist auch noch alles möglich und in der Champions-League steht der FCB so gut wie noch nie in seiner Geschichte dar. Sportlich kann es für ein Talent wie Shaqiri in der Schweiz nicht mehr besser kommen.

Er hat den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel gefunden. Wer ihm ein Wechsel nur des Geldes wegen vorwirft, tut ihm Unrecht. Würde er noch eine Saison anhängen, würde das seiner sportlichen Entwicklung nicht viel bringen. In München sprechen sie seine Sprache und obwohl immer vom FC Hollywood gesprochen wird, sind die Verantwortlichen Leute mit Bodenhaftung – so wie Shaqiri. Sicher muss er um einen Platz in der Stammelf kämpfen, aber er hat den Vorteil, dass er im Gegensatz zu praktisch all den anderen Stammspielern keine Einsätze an der EM hat.

Er wird ausgeruht sein, kann die volle Vorbereitung mit den Bayern absolvieren und dürfte diesen Vorteil mit etwas Glück dazu nutzen, sich so in den Vordergrund zu spielen. Es sei denn, Shaqiri will an die olympischen Spiele, die finden von Mitte Juli bis Mitte August statt und die Bundesliga startet bekanntlich Ende August. Aber dieses Problem wird er auch meistern, denn die olympischen Spiele sind ein Highlight, dass nicht jedem Fussballer vergönnt ist.

Eine Karriere kann man nicht planen, aber Xherdan Shaqiri hat zumindest alles unternommen, sie sich nicht mit einen überhasteten Wechsel von Anfang an zu erschweren! Gratulation!





Saisonziel erreicht

25 01 2012

Lucien Favre ist nach dem ersten Spieltag in der Rückrunde bereits am Ziel. Nicht weil er wieder einmal die Bayern geschlagen hat und die ehemaligen Weltmeister Netzer und Beckenbauer voll des Lobes sind.Nein. Er hat nämlich sein Saisonziel bereits erreicht. Dieselbe Mannschaft, welche im letzten Jahr fast abgestiegen wäre, hat nun bereits 36 Punkte auf dem Konto. Der Abstieg ist kein Thema mehr. Jeder weitere Punkt ein Plus in Gladbach. Minimalistische Einschätzung: sicherlich nicht. Denn Thorsten Fink ist mit seinem HSV vom Ziel Klassenerhalt noch weit entfernt. In der Saison 2010/2011 war der HSV mit 45 Punkten auf Rang 8. Ein weiter Weg. Da fehlen noch 26 Punkte….





Ist Robert Enke schon vergessen?

9 11 2011

Vor zwei Jahren hat sich Hanover 96 Goalie Robert Enke das Leben genommen. Damals ging ein Aufschrei durch die Sportwelt und auch die renommierten Gazetten in Deutschland lavierten, dass mehr Menschlichkeit und Schwäche im Fussball von Nöte seien. Alles vergessen? Es scheint so, die (Medien-) Zeit ist schnellebig.

Am vergangenen Spieltag verursacht Nürnberg Verteidger Timm Klose einen Penalty in letzter Minute. Nürnberg verlor und Klose weinte anschliessend vor laufenden Kameras. Und nun schreibt die renommierte Süddeutsche Zeitung ausgerechnet in der Woche, wo sich der Todestag Enkes jährt dies:

«Im Männersport Fussball ist das öffentliche Zeigen von Schwäche unüblich. Wo käme man da hin, wenn sich jeder nach einem Fehler grämte? Stärke zeigen ist erste Profipflicht»

Trauer ist ein Massengeschäft und schnell vergessen…





Ein „Ausgemusteter“ als Ersatz für Inkoom

25 01 2011

Noch ist nichts offiziell, aber Markus Steinhöfer (24) von Eintracht Frankfurt soll Ersatz für Samuel Inkoom beim FCB werden (BaZ-Online). Sportlich war der Deutsche bisher nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Er spielte in der letzten Saison gerade viermal und tauchte am 27.11.2010 im Spiel gegen die Bayern (bei deren Amateure er seine Karriere startete) zuletzt als Ersatzspieler auf dem Matchblatt auf. Seither ist er „ausgemustert“. Der Spieler dürfte also günstig zu haben sein. Ist nur zu hoffen, dass er sich bald in Basel zurecht findet. Sprachprobleme scheint es aber auf jeden Fall nicht zu geben.





SVP setzt sich für Personenfreizügigkeit ein

24 01 2011

…zumindest, wenn es sich dabei um Bundesliga-Fussball handelt. SVP-Grossrat Heinricht Überwasser träumt davon, dem SC Freiburg im Joggeli Heimrecht zu geben, wenn dessen Stadion umgebaut wird (20 Minuten Online).

So verführerisch die Idee auch ist. Wir haben schon mit dem Terminsalat des SFV Probleme, die Spiele des FCB im Joggeli anzusetzen, wenn dann auch der SC Freiburg noch kommt, ist das Chaos perfekt. Immerhin zeigt die Idee, dass die SVP auch über die Grenze schauen kann.





Auf den Spuren von Helmut Benthaus

7 12 2009

Ob Christian Gross sich wohl bei der anderen grossen FCB-Trainerlegende informiert hat, bevor er in Stuttgart unterschrieb? Fakt ist, nach dem Erfolgstrainer Helmut Benthaus wechselt mit Christian Gross eine weitere FCB-Trainerikone nach Stuttgart. 18 Jahr nach Benthaus stehen die Vorzeichen für Gross aber auf Sturm. Die Mannschaft steckt im Abstiegskampf, kann sich aber noch für die Achtelfinals der Champions-League qualifizieren. In der Meisterschaft heissen die Gegner vor den Weihnachtsferien Mainz (auswärts) und Hoffenheim (zuhause). Vier Punkte sind sicherlich das Ziel von Christian Gross. Es wird schwer, aber Herausforderungen liebt der ex-FCB Trainer ja. Wenn er Stuttgart diese Saison vor dem Abstieg rettet und dann in der nächsten Saison wieder auf einen Europacupplatz führt, ist ihm der Platz in der Ahnengalerie neben Helmut Benthaus sicher. Er muss ja nicht gerade das Kunststück von Benthaus vollbringen, der bereits in der zweiten Saison bei Stuttgart den Meistertitel mit den Schwaben holte.





Kommunikation wirkt!

20 10 2009

Favre

(Ein Kommunkationsfehler kostet ihn Millionen: Der bei Hertha BSC entlassene Lucien Favre.)

Nun, man kann es nicht oft genug betonen. Kommunikation und das Wissen, sie richtig einzusetzen, ist heute über die Geschäftswelt hinaus ein Werkzeug der Strategie. Die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt, kann einem aus misslichen Situationen helfen, falsch eingesetzt führt sie einem aber schnell ins Abseits. So wie im Beispiel des Lucien Favre. Eine Pressekonferenz nach seiner Freistellung als Trainer von Hertha BSC bringt ihm nun eine fristlose Entlassung, was seine Aussicht auf einen millionenschweren Vergleich schwinden lässt. Der Mann war schlecht beraten könnte man von Aussen her meinen. Einer seiner Berater ist ein ehemaliger Sportjournalist, welcher heute erfolgreich eine Spielervermittleragentur leitet. Der Mann sollte als Journalist etwas von Kommunikation verstehen, könnte man meinen.

Nun ist es aber so, dass nicht jeder Journalist per se ein guter Kommunikator ist. Das haben schon unzählige Grossunternehmen festgestellt, welche in der Aussicht auf gute Schlagzeilen in der Wirtschaftspresse Journalisten von der Redaktion weg als Kommunikatoren eingestellt haben und gescheitert sind. Ich möchte hier jetzt aber nicht, über das heutige Ausbildungsbild von Kommunikationsfachleuten referieren. Es geht um die Beratung. Man könnte also meinen, Lucien Favre ist schlecht beraten worden, was ihn nun mehrere Millionen kostet, vom Imageschaden abgesehen. Doch ich denke, es ist ganz anders und in der Beratung ein weit verbreitetes Phänomen. Lucien Favre dürfte ein Typ sein, der beratungsresistent ist und am Ende, hat er sich die Situation selbst eingebrockt. Wer sich als Trainer nicht dreinreden lässt, hat es schwer, nachher plötzlich auf andere zu hören.

Man kann davon ausgehen, dass der Romand, in seinem Stolz nach der Freistellung verletzt, den Weg an die Öffentlichkeit suchte. Wahrscheinlich haben ihm seine Berater davon sogar abgeraten (es wäre auf jeden Fall ihre Pflicht gewesen). Hört der „Chef“ aber nicht auf einem, dann hat man als Berater nur noch eine Möglichkeit, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Nun auch diese Strategie ging im Falle des Lucien Favre nach hinten los. Zwar las Favre bei der Pressekonferenz von einem Manuskript ab, was darauf schliessen liesse, dass die Berater eben versuchten, den Schaden einzugrenzen, aber in der Fragerunde, war er dann doch nicht zu stoppen.

Nun, wie auch immer es im Falle des Lucien Favre war. Eines ist in der Welt der Berater klar. Wenn es klappt, ist der Auftraggeber der Gefeierte, wenn es in die Hosen geht, ist der Berater schuld. Und zwar immer, egal ob der Auftraggeber gegen die Überzeugung des Beraters handelte.

P.S. Wie immer hat der Blick seine eigene unverblümte Meinung zum Theater.





Wann kommt Alex Frei?

6 03 2009

Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen des FCB mal Alex Frei anrufen. Der Stürmer versauert in Dortmund (siehe BILD-Zeitung). Wenn der FCB wieder zu einem torgefährlichen Zweimannsturm zurückkehren will, dann wäre die Kombination Streller/Frei sicherlich nicht das Schlechteste.

Der grosse Streller und der quirrlige und mit Goalinstinkt versehene Frei würden endlich wieder für Gefahr sorgen.

Ich bin sicher, dass Frei nach Rennes und Dortmund die Welt gesehen hat und sich nicht mehr bei einem anderen internationalen Klub abmühen will. Die Zeit für den FCB wäre reif und auch Ottmar Hitzfeld hätte sicher seine Freude!