Vor zwei Jahren hat sich Hanover 96 Goalie Robert Enke das Leben genommen. Damals ging ein Aufschrei durch die Sportwelt und auch die renommierten Gazetten in Deutschland lavierten, dass mehr Menschlichkeit und Schwäche im Fussball von Nöte seien. Alles vergessen? Es scheint so, die (Medien-) Zeit ist schnellebig.
Am vergangenen Spieltag verursacht Nürnberg Verteidger Timm Klose einen Penalty in letzter Minute. Nürnberg verlor und Klose weinte anschliessend vor laufenden Kameras. Und nun schreibt die renommierte Süddeutsche Zeitung ausgerechnet in der Woche, wo sich der Todestag Enkes jährt dies:
«Im Männersport Fussball ist das öffentliche Zeigen von Schwäche unüblich. Wo käme man da hin, wenn sich jeder nach einem Fehler grämte? Stärke zeigen ist erste Profipflicht»
Trauer ist ein Massengeschäft und schnell vergessen…
Zwei Jahre nach dem Tod von Robert Enke hat die deutsche Fußball-Nationalmannschft ihres ehemaligen Torhüters gedacht. Schade, dass immer etwas tragisches passieren muss, bevor man wach wird. Aber mir scheint es, dass wir in Deutschland nicht dazulernen. Immer mehr Menschen, die ich kenne leiden unter Depressionen und man kann ihnen kaum helfen. Ich frage mich, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt.