Der Schweizer Fussball vor einer Sternstunde

25 08 2010

Der Schweizer Klubfussball kann heute definitiv von sich reden machen. Nachdem der FC Basel mit einem 3:0 gegen Sheriff Tiraspol die Gruppenphase der Champions-League erreicht hat, können die Berner Young Boys heute für eine weitere Überraschung sorgen. Ein Weiterkommen gegen Tottenham ist nicht unmöglich. Es wäre der grösste Erfolg des Schweizer Klubfussballs überhaupt. Zwei Schweizer Vertreter in der Champions-League würden dem Klubfussball neue Impulse, Gelder und damit auch enorme Möglichkeiten geben. Seit Jahren ist die Nachwuchsarbeit der Schweizer Klubs europäisch vorbildlich. Mangels finanzieller Möglichkeiten und sportlichen Aussichten zogen die Talente aber dann meist zu früh ins Ausland. Eine Entwicklung, welche nicht nur den Spieler selbst, sondern schlussendlich auch der Nationalmannschaft schadeten. Die Nationaltrainer waren so oft gezwungen, auf Spieler zu setzen, welche zwar von europäischen Spitzenklubs bezahlt werden, dort aber meist auf der Bank sitzen.

Sollte mit YB heute ein zweiter Klub die Champions-League erreichen, wären die Gelder, welche aus der Champions-League in die Kassen der Klubs fliessen, nicht nur auf einen Klub reduziert. Das verbreitert den finanziellen Spielraum. Gleichzeitig würden dann sowohl YB wie auch der FCB weiter am Punktekonto für die Nationenwertung arbeiten. Wie wichtig das ist, zeigt die Tatsache, dass der Meister 2010/2011 automatisch für die Gruppenphase qualifiziert ist. Solch sportliche Perspektiven würden es erlauben, das eine oder andere Talent ein paar Jahre länger in der Super League zu halten.

Die Berner Young Boys spielen deshalb heute nicht nur für sich und die Stadt Bern, sondern für die ganze Schweiz. Einmal mehr sollte das Schweizer Fussballpublikum den Lokalpatriotismus ablegen und hinter den Gelb-Schwarzen aus Bern stehen. Ein Weiterkommen in London wäre ein kleiner Schritt für YB, aber ein grosser für den Schweizer Fussball.





Fehler gleichen sich aus – Teil 4

23 08 2010

Nach der gestrigen Runde in der Super League ist wieder einiges passiert. David Degen schoss für YB gegen den FCZ ein Tor aus Offsideposition und Xamax wurde gegen Bellinzona ein Penalty verwehrt. Dies hat Auswirkungen auf die Tabelle der „Fehler gleichen sich über die Saison aus“-Tabelle.

Hier der aktuelle Stand:

1. Luzern  +2

2. FCB, GC, Bellinzona +1

3. Xamax, YB, St. Gallen 0

4. Sion, FCZ, Thun -1





Fehler gleichen sich aus – Teil 3

9 08 2010

In der 4. Runde der Super League blieb es um die Schiedsrichter relativ ruhig. Nur Jérôme Laperrière wurde in Neuenburg beim Spiel Xamax – FCZ von den Neuenburgern (allen voran Carlos Varela, wen wunderts!) kritisiert. Allerdings glichen sich die Fehler aus. Xamax schoss ein Offsidetor, im Gegenzug wurde den Neuenburgern ein Penalty verweigert.

Die Tabelle bleibt demnach unverändert.

1. Luzern  +2

2. FCB, GC +1

3. Bellinzona, FCZ, St. Gallen 0

4. YB, Sion, Xamax, Thun -1





Fehler gleichen sich aus – Teil 2

2 08 2010

Wir führen an dieser Stelle die Rubrik „Schiedsrichterfehlentscheidungen gleichen sich über die Saison aus“ weiter. Nach den umstrittenen Entscheiden bei Luzern -Xamax (Xamax hat Protest eingereicht) und den harten Penaltyentscheiden bei Thun – GC, sieht die Tabelle wie folgt aus. Zur Rechnung: jede Fehlentscheidung zugunsten eines Teams gibt einen Pluspunkt, zu ungunsten einen Minuspunkt.

1. Luzern  +2

2. FCB, GC +1

3. Bellinzona, FCZ, St. Gallen 0

4. YB, Sion, Xamax, Thun -1





Showdown im Wallis

26 07 2010

(Bild: Teleclub Sport)

Natürlich war es KEIN Tor. Das ist allen auch nach zwei Tagen Mediengewitter klar. Der Ball mag zwar hinter der Linie gewesen sein, aber das heisst noch lange nicht, dass es Tor ist. Tor ist im Fussball nämlich nur, wenn es der Schiedsrichter oder Sepp Blatter sagt. Damit wäre diese Diskussion beendet.

Viel Spannender dürfte sein, ob sich das vielzitierte „Bonmot“ – das gleicht sich über eine Saison aus – auch tatsächlich bewahrheitet. Wir beginnen also nach Spieltag 2 in der Super League an zu zählen:

YB und Sion stehen in dieser Statistik mit je -1 Punkten da, der FCB und Luzern mit +1. Alle andern sind noch bei 0 Punkten.





„Gute Nachricht“ für alle Schmugglerinnen und Schmuggler

18 06 2010

St. Galler Richter haben heute in Sachen „Pyros“ ein wegweisendes Urteil gefällt. Demnach verstösst nur das Abbrennen von „Pyros“ gegen das Sprengstoffgesetzt, nicht aber das Mitführen von Feuerwerk. Dies ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht für all jene, welche mit dem „Schmuggeln“ von Pyros quasi Beihilfe leisten. Sie sind, was das Sprengstoffgesetz betrifft, aus dem Schneider. Aber Achtung: Stadien sind privatrechtlicher Grund. Das heisst, es gilt eine Hausordnung. Wer als Pyros mit ins Stadion bringt, mag zwar von einem öffentlichrechtlichen Richter freigesprochen werden. Der Stadionbetreiber kann ihn aber wegen Verstoss gegen die Hausordnung trotzdem mit einem Stadionverbot belegen. Das Katz und Maus Spiel geht also weiter….





Gratulation Beni Huggel

28 05 2010

Die Web-Gemeinde hat entschieden. Beni Huggel hat das schönste Goal Europas in der abgelaufenen Saison geschossen. Die Vernetzung der FCB-Gemeinde hat ebenfalls einen Sieg davon getragen….

Zum Ergebnis





Europas Tor der Saison

25 05 2010

(Quelle Foto: Foto SCHön, Badische Zeitung)

Benjamin Huggel ist in der Endausscheidung zum Goal der Saison in Europa. Lanciert hat die Umfrage die englische Zeitung „The Guardian“. Das Goal von Huggel ist nicht an sich eine Augenweide, der ganze Angriff ist wie aus einem Guss und dürfte in jeder Fussballschule als Anschauungsunterricht künftig zum Standardrepertoir gehören. Schaut euch das Goal an und stimmt für Beni Huggel!

Zum Voting





Glaubed nit an Gaischter…

10 05 2010

Noch sind zwei Runden zu spielen, aber erlauben sich die beiden stärksten und besten Super-League Mannschaften am Donnerstag keinen Ausrutscher, steuern wir auf eine Finalissima hin, welcher im Herbst niemand für möglich gehalten hätte.

YB vs. FC Basel heisst die Zauberformel, die kein Fussballherz unberührt lässt. Sollte der Meistertitel am letzten Spieltag entschieden werden, dann kommt dies einem „echten“ Finalspiel gleich: „No time für loosers“, „The winner takes it all!“.

Äusserlich spricht vieles gegen den FC Basel. Der Gummirasen im Stade de Suisse, das Verletzungspech sowie die Gelb-Gefahr. Vor dem Spiel gegen Xamax droht für nicht weniger als sieben FCB-Spieler eine Zwangspause in der Finalissima, falls einer von ihnen im Spiel gegen Xamax gelb sieht. Es sind dies Behrang Safari, Xherdan Shaqiri, Benjamin Huggel, Franco Costanzo, Toni da Silva, David Abraham und Cadgas Atan.

Trotzdem genau diese Spiele liegen dem FCB und es spricht auch einiges gegen YB.

YB hat schön früh das Double für sich behauptet. YB glaubte nach dem Ausscheiden im Cup schon die Meisterschaft im Sack (siehe auch Blogeintrag vom 21. März) und YB muss, ja muss einfach Meister werden! Der FCB, so blöd das klingt, darf.

Er hat in Saison 1 unter Thorsten Fink mehr erreicht als viele (auch ich) im Herbst für möglich gehalten haben. Er hat den Cupsieg auf souveräner Art nach Basel geholt und er hat die Meisterschaft bis zum Ende spannend gemacht und dies nach einem Rückstand von 13 Punkten auf YB und dies nach einer Saison, in welcher YB an gefühlten 33 von bisher 34 Spieltagen an der Spitze war. Wenn also jemand weiche Knie bekommt, dann die Berner, obwohl der Titel selbstredend verdient wäre.

Wie sagte doch Beni Huggel so schön: „ Wenn YB am Ende mehr Punkte hat, dann haben sie es auch verdient, den Pott in den Händen zu halten“. Wenn!!!





Der SFV verkauft die Fans für dumm

7 05 2010

(Der Fusbballfan als Goldesel)

Der Schweizer Fussballverband hat ein Monopol. Er ist es, welcher die Meisterschaft und auch den Cup-Wettbewerb organisiert und damit freie Hand bezüglich dessen Austragung hat. So ärgern sich Fans und Kluboffizielle jedes Jahr über Entscheide aus Bern. Der Spielplan und zum Teil für Zuschauer unfreundliche Anspielzeiten führen bei Fans und Klubverantwortlichen oft zu Kopfschütteln und Reaktionen der Unverständnis. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass die Meisterschaft durch einen vom Verband bestimmten Spielplan künstlich spannend gehalten wird. Auf der anderen Seite ist es unverständlich, wenn die besten Mannschaften in der Woche des Cupfinals englische Wochen spielen. Eingeklemmt innerhalb einer Woche zwischen zwei Runden der Meisterschaft findet am Sonntag der Cupfinal statt. Sogar Deutschland schafft es, diesen nach Ende der Meisterschaft anzusetzen und mindert dabei seine Chancen an der Fussball-WM keineswegs.

Ein weiterer Punkt der zu Kritik Anlass gibt, ist das unsägliche „Geldschäffeln“ der Fussballbosse auf den Köpfen der Fans. Nach dem Motto „die Basler haben’s ja“ setzte der Fussballverband für den Cupfinal Ticketpreise fest, die in der höchsten Kategorie um 25% höher liegen als noch 2008 und in der günstigsten Kategorie gab es sogar eine Preissteigerung um 50%!!!!! Da scheinen die Bosse vergessen zu haben, dass der einfache Fussballfan nicht ungeschoren aus der Wirtschaftskrise kam und eine vierköpfige Familie nicht mal schnell für 360.- an ein Spiel gehen kann. Notabene ohne Essen und Getränke und keineswegs in der besten Kategorie!! Nun erhalten der Verband und damit auch der Fussball die Quittung. Zwei Tage vor Spielbeginn sind noch über 11’000 Tickets zu haben. Da müssen die Fussballbosse in Bern wohl oder Übel über die Bücher.

Der Verband könnte einmal zeigen, was er drauf hat und etwas Gutes tun. Er könnte knallhart die Fernsehrechte verhandeln, mehr für die Liga (und damit auch sich) herausholen. Dann müsste er das Geld nicht bei denen eintreiben, die ihre Mannschaft im Stadion unterstützen, die Fans. Denn irgendwann wird der Fernsehzuschauer vor seinem Bildschirm sitzen und sich darüber beklagen, dass die Stadionstimmung, welche da via Satellit in sein Stube transportiert wird, ach so lau ist, ob der wenigen Fans, welche sich noch den Preis für ein Ticket leisten können….