„Geld gewinnt keine Fussballspiele, aber es bringt einem in die 1. Bundesliga“. Der das sagt ist Chinedu Obasi, Stürmer bei der Bundesliga-Aufsteigerin 1899 Hoffenheim und mit seinen Toren massgeblich am Wunder des Dorfvereins beteiligt. Welch philosophisch anmutende Antwort eines Fussballers. Was er eigentlich sagen will ist: Geld macht zumindest nicht unglücklich. Aber der Reihe nach. Von was sprechen wir hier eigentlich.
Geld ist ein Zwischentauschmittel, welches sich von anderen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Anerkennung zum weiteren Tausch eingesetzt werden kann. Deshalb auch die Binsenweisheit: „Geld kann man nicht essen“ oder in den Worten des Fussballers Obasi „Geld gewinnt keine Spiele“. Damit wären die theoretischen Grundlagen abgehandelt. Jetzt wissen aber schon die Kleinsten, man lernt fürs Leben nicht für die Schule. Wo also liegt aufgrund dieser Erkenntnis jetzt die innere Weisheit fürs Leben?
Ganz einfach. Geld verdirbt einem nicht das Leben, aber den Charakter. Grundsätzlich hat doch jeder immer zu wenig davon. Oft braucht man zum Leben weniger, als man denkt. Ich rede hier nicht vom Existenzminimum, sondern davon, dass es eine imaginäre Grenze gibt, wo die Annehmlichkeiten eines sorglosen Lebens der Entwicklung eines schlechten Charakters die Hand geben. Das Problem ist nur, dass man die Grenze nicht kennt und hat man sie erstmal überschritten, ist es schwer wieder zurückzugehen. Wenn man darüber lästert, dass Geld den Sport oder im Speziellen den Fussball verdirbt, dann sollte man dies differenziert betrachten. Wer die Grenze kennt und sie nicht überschreitet, der gewinnt nicht nur Spiele, sondern hat nachhaltigen Erfolg. Beispiele gibt es genug: die Oeri‘s, Hopp‘s und Abramowitsch‘s dieser Welt versuchen, wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen, dafür zu sorgen, dass der „Charakter“ erhalten bleibt.
Der FCB verdankt seinen Erfolg der guten Infrastruktur und der professionellen Organisation (vom Trainerstab bis zur Nachwuchsarbeit), welche dank den Millionen aufgebaut wurden. Diese sind Grundlage für den Erfolg. Dietmar Hopp versucht dasselbe in Hoffenheim aufzubauen und ist meines Erachtens zu früh aufgestiegen. Roman Abramowitsch hatte das Glück auf José Mourhino zu treffen, der aus den Millionen eine Mannschaft formte, die zwar bis heute (das wird sich morgen ändern) nie die Champions-League gewann, aber zweimal Meister und Liga-Cup Sieger wurde.
Es gibt aber auch die andern: Christian Constantin. Auch er hat Geld, auch er investiert, aber hier wurde die ob genannte Grenze schon lang überschritten.
Es kann sehr schnell gehen. Wie sagte doch Obasi: Geld bringt dich in die 1. Bundesliga. Es hält einem oft auch dort und seien es auch nur die Spieler die bleiben, nachdem der Klub wieder auf dem Weg nach unten ist.
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