Jetzt fängt es also an. Die EM-Euphorie bricht durch. Seit heute mehren sich Autos mit Schweizer Fahnen. Gibt’s die im Supermarkt um die Ecke gratis oder lagen die als Beilage in der grössten Boulevardzeitung der Schweiz? Das beliebte Accessoire bekannt von der Fussball-WM in Deutschland erobert nun auch unsere Strassen. Und ich bin nicht drauf vorbereitet. Aber wie soll ich mich verhalten? Kann man sich gegen den Trend überhaupt wehren, ohne gleich als Banause oder Miesepeter verschrien zu werden? Genau das wäre den Österreichischen Paragraphenreitern fast passiert. Nachdem eine Horde Juristen sich mit der Anwendung von „Kraftfahrgesetz Paragraf 54“ und der „Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung Paragraf 26a“ beschäftigt haben, gab der Innenminister grünes Licht: Euphorie per Dekret! Fahne, Auto, Marsch! (Österreich und die Posse um die Autofähnchen).
Soweit sind wir in der Schweiz noch nicht. Wir lassen uns nichts vorschreiben, das haben wir 1291 nicht und wieso soll das heute bei den Autofähnchen anders sein! Genau! Trotzdem. Irgendwie bin ich noch nicht bereit. Nicht, dass ich mich nicht als Patriot outen würde. Es geht um die Umwelt. Meine eh schon schlechte CO-2 Bilanz wäre mit der Fahne völlig im Keller. Der Luftwiderstand wäre zu hoch, das ohnehin schon teure Benzin, würde meine Monatskasse noch mehr belasten… Wenn ich mir das so überlege, dann muss vielleicht auch bei uns die Regierung noch einschreiten. Wenn plötzlich alle mit diesen Fahnen rumfahren, dann erreicht Moritz Leuenberger das CO-2 Ziel für die Schweiz nie und nimmer. Aber lassen wir das, das ist Politik und Sport ist ja bekanntlich unpolitisch und steht über dem Gesetz. Österreich beweist es.
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