Man spricht deutsch

9 11 2012

Die Handschrift von Murat Yakin ist beim FC Basel langsam zu erkennen. Und eines ist klar: In der Winterpause ist die Sprachschule des FC gefordert. Denn wer das System Yakin verstehen will, muss deutsch sprechen oder zumindest verstehen. Auch gestern fungierte in der Startaustellung mit Marcelo Diaz nur ein Spieler, welcher dieser Sprache noch nicht mächtig ist. Für die Herren Sauro, Park, Pak und Salah blieb, nicht nur aber auch wegen den mangelnden Deutschkenntnissen, nur der Platz auf der Bank. Zwar heisst es, die Sprache des Fussballs verstehen alle, aber im heute von Taktik geprägten Fussball stimmt das nur noch begrenzt. Mit anderen Worten: Wollen Fussballer weiterkommen, liegt ihre Zukunft nicht nur in den Füssen sondern auch im Kopf. Es ist also fast wie im normalen Berufsleben. Auf der anderen Seite sind die Klubs gefordert, die bestmögliche Integration zu ermöglichen.

Dass Fussballer auch „etwas“ im Kopf haben, hat der FCB gestern auf negative Art bewiesen. Nach der Führung vielen die Spieler wieder in die alte „den Ball nach hinten schieben“ Taktik zurück und brachten sich dadurch selbst noch in die Bredouille. Es ist halt auch schwer, das einmal gelernte wieder abzulegen und neue Wege zu bestreiten…

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Es fehlt eine Nummer 10

5 10 2012

Der FC Basel dümpelt zurzeit durch die Tabellen der Super und Europa League. Lässt man das Ausscheiden in der Champions-League Qualifikation bei Seite, hat der FCB in diesen beiden Ligen erst einmal verloren. Trotzdem: Fussball sieht anders aus, als was der FCB zurzeit spielt. Nach knapp drei Monaten kann man deshalb eine erste Bilanz fällen. Diese fällt ernüchternd aus. Es fehlt eine Nummer 10 oder anders ausgedrückt, ein offensiver Mittelfeldspieler. Die Verantwortlichen müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie richtig hingeschaut haben, als sie Marcelo Diaz verpflichteten. Diaz und Cabral geben zwei gute Sechser, aber das Resultat sind Unentschieden am Laufband und kein Zug nach vorne. Und sprechen wir von vorne. Die Baisse von Alex Frei zeigt ein zweites Manko. Anscheinend gelingt es dem FCB seit der Rückkehr von Frei aus der Bundesliga nicht,  einen dritten Topstürmer zu verpflichten. Wie soll man auch, wenn normalerweise am Duo Streller/Frei kein vorbeikommen ist. Nun rächt es sich aber, da Frei ohne Wenn und Aber in einem Formtief steckt (was man ihm angesichts seiner Verdienst aber nicht anlasten kann). Der FCB hat hier zumindest aus der Aussenperspektive keine weitsichtige Planung betrieben.

Ein weiteres Problem ist die Psyche der Spieler. Die Automatismen sind verloren gegangen. Das neue Ensemble hat sich auch nach zahlreichen Spielen noch nicht gefunden und keiner weiss, wo der andere steht. Dies führt dazu, dass kaum überraschenden Offensivaktionen zustande kommen. Die Belgier aus Genk haben gestern gezeigt, was gutes und sicheres Passspiel ist. Kaum ein Fehlpass und viele gewonnene Zweikämpfe und sogenannte zweite Bälle. Der FCB ist gefordert, allen voran Heiko Vogel, der nach dem Double und dem Abgang vopn Xhaka, Shaqiri und Huggel zeigen muss, dass er mehr kann, als die Moral der Spieler nach jeder Aufholjagd zu loben (Murat Yakin wird nicht ewig Golf spielen). Es dürfte auch dem FCB nicht entgangen sein, dass es seit längerer Zeit für Siege 3 Punkte gibt. Nicht verlieren alleine holt keine Meisterschaft und keinen Blumentopf. Ziel des FCB muss es sein, nächsten Frühling wenigstens auf Platz 2 zu stehen. Das würde für die Champions-League Qualifikation reichen. Ansonsten werden weitere Spieler (Stocker, Cabral, Dragovic, ?) den FCB verlassen und die Zeiten dürften definitiv frostig werden.