Der FCB wird am Ende dieser Saison nicht als Meister ganz oben stehen. Das ist gut so, er hat es spielerisch nicht verdient. Als die Ära Heusler/Heitz offiziell beendet war und Bernhard Burgener sowie Marco Streller das Ruder übernahmen, dachten alle, es ginge so weiter wie bisher. Schliesslich stand das Konzept seit acht Jahren ununterbrochen fest und die Akteure auf dem Feld oder die Trainer passten sich in dieses nahtlos ein. Doch das neue Konzept war ein anderes. Es wurde eine neue Strategie verkündet, mit mehr Eigengewächsen und einem Trainer, der bisher nie in der Super League an der Linie stand.
Insgeheim aber glaubte Marco Streller (oder hoffte es zumindest ganz fest), er könne den Erfolg der letzten Jahre im Mikrowellenofen aufwärmen. Das geht aber nicht: Erfolg ist ein selbstgekochtes Gericht. Genau deshalb müssen sich die Köche nun daran machen, ihr eigenes Konzept zu bauen und dieses durchziehen. Sollte der FCB diese Saison den 2. Platz halten und in die Champions League Qualifikation einziehen, dann jammern wir auf extrem hohem Niveau. Zum einen, weil eine Qualifikation für die Europaleague oder Champions-League Gruppenphase nicht unmöglich ist. Dies schon aufgrund des hervorragenden Klub-Koeffizienten des FCB. Zum andern, weil YB seine Reifeprüfung erst nach der Meisterfeier ablegen muss. Kader zusammenhalten, die Begehrlichkeiten nach dem ersten Titelgewinn seit Urzeiten bedienen und schliesslich die Welt der grossen Champions League Qualifikation mit erhobenem Haupte meistern. Über diesen Status ist der FCB bereits hinweg. Er kann die Saison 2018/2019 heute schon aus einer Position der Stärke und mit einer langjährigen Erfahrung in Sachen Erfolg planen. Denn Dynastien entstehen nicht mit einer Meisterschaft und gehen auch nicht mit einem titellosen Jahr zu Ende.
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