Am Montag 30. April ladet der FC Basel zur Generalversammlung. Die Stimmung wird gut sein, einige werden wohl direkt vom Barfüsserplatz Richtung Generalversammlung ziehen, da am Sonntag rechnerisch und juristisch der 15. Meistertitel in der Geschichte gefeiert werden kann. Normalerweise interessiert den sportlich interessierten Fan vor allem das Geschehen auf dem Rasen. Doch die Rochaden im Verwaltungsrat sind für die Zukunft des Vereins nicht unerheblich und verdienen deshalb eine kurze Auseinandersetzung.
Werner Schmid (Marketing) und Mathieu S. Jaus (Finanzen) scheiden aus dem Verwaltungsrat aus. Vor allem der Abgang des langjährigen Finanzchefs Jaus ist für den Verein nicht unerheblich. Wer sich an die Zeiten anfang der 90er Jahre zurückerinnern vermag weiss, wie wichtig ein umsichtiger und besonnener Finanzchef ist. Jaus hat diese Funktion hervorragend ausgefüllt und ist auch in Zeiten der hohen Einnahmen und gestiegenen Ausgaben auf dem Boden geblieben. Ihm ist es mitzuverdanken, dass die Strukturen und finanziellen Verhältnisse des FCB nicht überbordet haben und der Verein auch mal mit Einkommensschwächeren Jahren über die Runden käme. Auf ihn soll Stephan Werthmüller folgen, Unternehmer und Vorgänger von Mathieu S. Jaus. Auf den Steuerberater Werthmüller wartet keine leichte Aufgabe, denn ein Finanzchef muss bei aller Begeisterung für den Fussball auch eine „Spassbremse“ sein, damit der Klub auch weiterhin auf gesunde finanzielle Strukturen bauen kann.
Neu soll auch René Kamm, CEO MCH Schweiz, das Gremium verstärken. Da der FCB trotz seiner Marktmacht gerade im Merchandising Bereich weiterhin Potenzial hat, kann dessen Know-how als Marketingfachmann nur positiv sein. Ebenso ist die Verstärkung des sportlichen Know-hows durch Georg Heitz zu begrüssen.
Auf dem Papier liest sich der neue Verwaltungsrat gut. Man konnte die Abgänge nicht nur ersetzen, sondern in gewissen Bereichen sogar verstärken. Falls die neuen Amtsträgern ihren Vorschusslorbeeren gerecht werden, wird der FCB nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch über viele Jahre seiner Schweizer Konkurrenz davonlaufen.
Wir haben es an dieser Stelle schon mehrmals betont: Sport ist nicht planbar, aber der FCB unternimmt zurzeit alles, dass die Strukturen so professionell sind, damit die Fussballer die besten Rahmenbedingungen vorfinden. Rahmenbedinungen notabene, die es auch locker mit Bundesligaklubs aus den Top 5 aufnehmen können.
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