(Alles schon mal da gewesen. Der „schwarze Freitag“ am 25.10.1929)
Eines gleich vorne weg. Ich bin kein Finanzspezialist. Ich kenn mich weder mit den theoretischen noch den psychologischen Mechanismen des Kaptialmarktes wirklich aus. Ja, eigentlich habe ich nie verstanden, dass Analysten von den Unternehmen immer höhere Gewinne und schnelleren Wachstum verlangen, da wir doch alle wissen, dass dies einmal endlich ist. Mit anderen Worten, man kann nur wieder etwas Neues aufbauen, wenn man Altes abgebrochen hat. Und so ist es doch irgendwie auch mit dem Aktienmärkten, der Weg nach oben ist endlich. Ohne den Absturz, gäbe es die Börse gar nicht.
Da ich kaum Aktien habe, nehme ich die Sache locker. Und ich glaube, das ist auch gut so. Panik ist fehl am Platz. Wer jetzt auf die Bank rennt und sein Geld unters Kopfkissen steckt, der handelt vorschnell. Natürlich sehen einige Pensionäre ihr Felle davon schwimmen. Hat man sein Vermögen in Schweizer Blue-Chips investiert, dann hat sich dieses in drei Wochen nahezug halbiert. Trotzdem: ich denke nichtstun ist für „Otto-Normalverbraucher“ zurzeit das Beste.
Sehen wir die Sache doch mal realistisch. Noch ist der SMI nicht auf dem Stand von 2003. Noch ist keine Bank oder Versicherung in der Schweiz pleite gegangen (unnötige Hysterie kann das ändern) und noch werden keine Leute in Massen entlassen. Es sollte aber auch jedem klar sein, dass die Zeiten härter werden. Anfang Jahr war es der hohe Ölpreis, welcher alles verteuerte, jetzt ist es die drohende Rezession, welche unsere Geldreserven schrumpfen lässt.
Vielleicht ist das aber alles auch gut so. Wir lernen endlich wieder mal das Einfache zu schätzen und nicht jeden Luxus für selbstverständlich zu nehmen. Eine Gesellschaft in der jeder meint, sich alles leisten zu müssen (meist auf Kredit) hat langfristig keine Zukunft. Früher hatten die Leute weniger und waren auch nicht unglücklicher.
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