Vorbereitung auf die Zeit nach Tabak und Federer

2 11 2009

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Die Davidoff Swiss Indoors sind eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Was Roger Brennwald und sein Team dank akribischer Arbeit und einer grossen Portion Begeisterung seit Jahren immer wieder auf den Hartplatz zu St. Jakob bringen, ist einzigartig in der Schweiz. Die Davidoff Swiss Indoors gehören zum Besten, was an internationale Anlässen in der Schweiz organisiert wird. Ausserdem hat es das Turnier auch im umgekrempelten Spielkalender der ATP geschafft, seine Stellung zu halten. Den Erfolg verdankt dieses Turnier neben Roger Brennwald und seinen Team vor allem zwei Namen: Ernst Schneider und Roger Federer.

Seit 1994 engagiert sich die Oettinger Davidoff Group als Titelsponsor bei den Swiss Indoors. Die Beziehung zwischen Sponsor und Turnier war aber vor allem auch eine persönliche Beziehung zwischen den Männer Roger Brennwald und dem kürzlich verstorbenen VR-Präsidenten Ernst Schneider. Der Basler Unternehmer Schneider engagierte sich mit Davidoff nicht nur, weil ihm dies aus Sponsorensicht eine gewisse Werbeaufmerksamkeit gab, sondern auch, weil er einen Beitrag an die Attraktivität zu Basel leisten wollte. Denn die Davidoff Swiss Indoors sind ein Aushängeschild, welches Basel auf die internationale Landkarte setzt. Davon profitieren schlussendlich auch die Touristiker.

Der zweite Glücksfall heisst Roger Federer. Nicht nur ist er der wahrscheinlich beste Tennisspieler aller Zeiten, er ist auch ein Kind der Region Basel. Ausserdem trägt seine vom Balljungen zum Turniersieger Geschichte zum Mythos bei. Die Identifikation der Bevölkerung mit dem Turnier hängt auch ganz stark mit Roger Federer zusammen. Ein Beweis fällig? Das Turnier ist in diesem Jahr bereits an jedem Tag ausser Dienstag ausverkauft. Müssig zu sagen, dass der Dienstag der einzige Tag ist, an dem Roger Federer nicht im Einsatz steht. Doch auch dies dürfte sich ändern. Kurzfristig hat sich der Baselbieter entschieden, mit seinem Jugendfreund Marco Chiudinelli Doppel zu spielen. Erster Einsatz am Dienstag. Die Organisatoren dürften sich damit darauf freuen, dass auch dieser Tag in die Kategorie „ausverkauft“ fallen wird. Ein neuer Rekord an den Davidoff Swiss Indoors.

Wie lange noch?

Doch die Frage nach der Zukunft darf gestellt werden. Roger Federer spielt vielleicht noch drei bis vier Jahre Tennis, dann ist Schluss. Das Turnier braucht ein neues Zugpferd oder eine andere Ausrichtung. Auch an der Sponsorenfront macht die Politik seit Jahren Druck. Aufgrund des Tabakverbotes in der Werbung soll Davidoff aus dem Engagement gedrängt werden. Doch wer könnte und wollte hier einspringen. Es wird in der heutigen Zeit schwer sein, einen Sponsor dieser Grössenordnung zu finden, zumal ein solches Engagement mehr braucht, als „return on investement“-Denken. Es braucht Sponsoren mit Idealen, Begeisterung  und dem Wille etwas für Basel zu machen. Doch diese sind rar.

Neben der wirtschaftlichen Zukunft, wird aber vor allem die sportliche Zukunft Grundlage für den Erfolg des Turniers sein. Hier gilt es, die Philosophie zu verfolgen, die seit Jahren den Erfolg garantiert. Junge und aufstrebenden Stars vor allen anderen zu entdecken, sie zu verwöhnen und darauf zu zählen, dass sie wiederkommen, wenn sie in den Top 10 sind. Dies wird natürlich Jahr für Jahr schwieriger. Deshalb sollten die Organisatoren dem „Scouting von Talenten“ ein besonderes Augenmerk schenken. Es könnte die Lebensversicherung des Turniers sein, zumal sich ein zweiter Roger Federer so schnell nicht abzeichnet.

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